Guter Unterricht

Aus Unterrichtsmaterial
Version vom 11. Oktober 2021, 08:07 Uhr von Lukas Höper (Diskussion | Beiträge)
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Um einen guten Unterricht planen und durchführen zu können müssen viele unterschiedliche Merkmale und Aspekte berücksichtigt werden. Nur was genau ist eigentlich „guter Unterricht“? Je nach betrachteter Perspektive kann Unterricht unterschiedlich wahrgenommen werden. Schüler*innen finden häufig Unterricht gut, in dem sie alles „verstehen“, ohne sich zu viel anstrengen zu müssen <ref>Becker, G. u.a. (Hrsg.): Guter Unterricht – Maßstäbe & Merkmale – Wege & Werkzeuge. Friedrich Jahresheft XXV/2007, Seelze: Friedrich-Verlag, 2007</ref>. Lehrer*innen haben möglicherweise Interesse daran mit ihren Klassen bei Vergleichsarbeiten gut dazustehen (vgl. ebd.) Mit dem Ziel all diese Perspektiven mit einzubeziehen und eine einheitliche Definition guten Unterrichts aufzustellen, veröffentlichte Hilbert Meyer (2011) die „10 Merkmale guten Unterrichts“ <ref>Meyer, H. (2011): Was ist guter Unterricht? Cornelsen Verlag Berlin. </ref>. Diese werden im Folgenden dargestellt.

1. Klare Strukturierung des Unterrichts, wenn Unterrichtsmanagement funktioniert und sich ein roter Faden durch die Stunde zieht, der für Lehrkräfte als auch Lernende gleichermaßen erkennbar ist.

Zu erreichen durch erkennbare Struktur; roten Faden; sinnvolle Unterrichtsschritte; Zielklarheit; klare Aufgabenstellung; konsequentes Handeln; Rollenklarheit; Regelklarheit, Rituale und Freiräume

2. Hoher Anteil echter Lernzeit; der vom Lernenden tatsächlich aufgewendeten Zeit für das Erreichen der angestrebten Ziele.

Zu erreichen durch gutes Zeitmanagement; Pünktlichkeit; gute Vorbereitung; Entlastung durch Routinen; Auslagerung von Zeitdieben; Rhythmisierung des Unterrichtsablaufs; Konzentrationsübungen

3. Lernförderliches Klima; Unterrichtsatmosphäre

Zu erreichen durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge; Stärkung des Könnensbewusstseins

4. Inhaltliche Klarheit

Zu erreichen durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Programmübersicht und advance organizer; plausibles Vorgehen; Vernetzung mit dem Vorwissen; kumulatives Lernen; passendes Anspruchsniveau; Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung; Metareflexion

5. Sinnstiftendes Kommunizieren bezeichnet den Prozess, in dem die Lernenden im Austausch mit den Lehrenden dem Lehr-Lern-Prozess und seinen Ergebnissen eine persönliche Bedeutung geben.

Zu erreichen durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback

6. Methodenvielfalt

Zu erreichen durch Vielfalt der Sozialformen und Methoden; Lernaufgaben

7. Individuelles Fördern heißt, jedem Lernenden durch geeignete Maßnahmen die Chance zu geben das intellektuelle, emotionale und soziale Potential zu entwickeln.

Zu erreichen durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung; durch Lerndiagnostik und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Begabungen und Interessen

8. Intelligentes Üben

Zu erreichen durch passgenaue Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und „übe freundliche“ Rahmenbedingungen; durch Übungserfolge; durch angemessene Verteilung und Abwechselung; durch Kontrolle und Bestätigung; Bewusstmachen von Lernstrategien

9. Transparente Leistungserwartungen

Zu erreichen durch ein an den Richtlinien oder Bildungsstandards orientiertes, passendes Lernangebot und zügige förderorientierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt, sowie regelmäßige verständliche Kommunikation.

10. Vorbereitete Umgebung

Zu erreichen durch gute Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug. <references />